
mBaer Insights 06/25
Der Juni markierte einen Wendepunkt, aber nicht weil die Risiken verschwanden, sondern weil die Anleger aufhörten, sie zu fürchten. Die Aktienmärkte stiegen auf neue Höchststände, nicht trotz der Zölle, der fiskalischen Belastungen und der geopolitischen Schocks, sondern weil sich diese Bedrohungen als beherrschbar erwiesen. Die "Mauer der Sorge" steht immer noch, aber die Märkte sprinten sie hinauf. Der S&P 500 legte um weitere +5,1% zu und schloss damit das beste erste Halbjahr seit 2019 ab. Und der Dollar setzte seine Talfahrt fort und verzeichnete seine schlechteste Halbjahresperformance seit 1973. Unter dem Eindruck der Volatilität hat sich das Bild gewandelt. Die Anleger beginnen, durch den Lärm hindurch auf ein Jahr 2026 zu blicken, das von einer lockeren Politik, KI-gesteuerten Produktivitätssteigerungen und einer Neuausrichtung des globalen Wachstums geprägt ist. Im Juni ging es weniger um eine Lösung als vielmehr um eine Neubewertung. Die Risikobereitschaft kehrte zurück, und zwar nicht, weil die Makrolage sauber wurde, sondern weil sie berechenbarer wurde.